Sonntag, 1. Mai 2011

Idee: Wandheizung mit Latentwärmespeicher


Die folgende "Idee" wurde von mir für einen Wettbewerb der Firma Wien Energie verfasst und eingereicht. 
Kurz:
Die hier angedachte Wandheizung kombiniert folgende Systeme:
-          Latentwärmenutzung von z.B Paraffinkügelchen  im Lehmverputz
-          mit der Abwärmenutzung von konventionellen Heizungen oder Solaren-Niedertemperatursystemen. 
Lang:
Diese Energie - Effizienzmaßnahme zielt auf die Nutzung von Niedertemperaturwärme für eine Unterstützung der Raumheizung ab.

Die Energiedienstleistung einer Heizung ist die Bereitstellung von Wärme. Der für uns als Angenehm empfundener Bereich liegt in der Komfortzone von 19-21C° und 40-60%rel. Feuchte. Eine Gasflamme in einer Gastherme brennt mit >1000C°, die für den Raum benötigte Temperatur liegt aber wie oben genannt bei 19-21C° Raumtemperatur, Niedertemperaturwandheizsysteme können mit 25-35C° betrieben werden. Allerdings ist je nach Dämmung eine Wandheizung nicht ausreichend, und soll hier primär als Unterstützung angedacht sein.

Die Wandheizung Aufbau:
-          Heizschlangen + Lehm + z.B Praffinkügelchen + Stroh als Strukturmaterial
-          Lehm: hat die Eigenschaft durch eine hohe Atmungsaktivität und Wasserspeicherfähigkeit die Raumfeuchte zu regulieren.
-          Z.B Praffinkügelchen: Dienen als Latentwärmespeicher (Wärme für den Phasenübergang in diesem Fall fest-flüssig), diese werden bereits in Pufferspeichern eingesetzt. Der Ansatz hier wäre durch den Einsatz von einem Latentwärmespeicher möglichst lange die Abwärme/Niedertemperaturwärme zu speichern sowie die Abgabe von Wärme auch nach abschalten der Heizung zu erhöhen. Weiteres könnte die Latentwärmespeicherung im Sommer zur Kühlung eingesetzt werden. (Anmerkung: ab 24C° passiert der Phasenübergang, das Paraffin nimmt Wärme auf, kühlt der Raum wieder ab (Abend) gibt das Paraffin durch die Verfestigung diese wieder ab)

Wärmebereitstellung:
-          Zur Versorgung für die Wandheizungen wäre eine zusätzliche Abwärmenutzung einer konventionellen Wohn/Hausheizung z.B Gas angedacht (Ausnahme: Brennwertthermen, außer eine Abgastemperatur von unter 120C° ist technisch möglich, Schlagwort Versottung)
-          Der Einsatz von solarthermischen Anlagen auch in den weniger ertragreichen Monaten wäre damit sinnvoll.
Einsatzort:
-          Nachrüstsets als Aufputzvariante in Altbauten als Heizungsunterstützung
-          Substitution von konventionellen Heizungen in Neubauten, ausgezeichnet in Kombination mit Fernwärme und Solarthermie.

Ökologischer Effekt:
-          Lehm ist ein hervorragender Naturdämmstoff mit Feuchtregulierenden Eigenschaften
-          Stroh ein nachwachsender Rohstoff (CO²)
-          Z.B Praffin eine ungefährlicher Kohlenwasserstoff
-          Nutzung von Niedertemperatursystemen erhöht den Wirkungsgrad vorgeschalteter Systeme

4 Kommentare:

  1. Gute Idee soweit, Lehmputz kann man auch leicht selber herstellen (sofern Lehmboden vorhanden ist), aber wo bekommt man die Paraffinkügelchen her ?

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  2. Hallo Nico,
    Aus physikalischer Sicht geht es nur um einen Phasenwechsel - eigentlich egal was hier die Phase wechselt ... Paraffin ist chemisch relativ neutral ... und die Kugelform ist auch nur um eine möglichst große Oberfläche zu erhalten ... ich denke es würden Paraffinschnitzl/Stücken auch reichen.
    Woher stammt dein Interesse zu diesem Thema? Auch schon Eigenbauversuche gestartet ?
    lg East

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  3. Hallo East,

    die Idee ist alt. Und gut! Und sie wird genutzt! Und Lehm ist KEIN Dämmstoff!

    Gruß Uwe

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  4. Hallo Uwe,
    Ja richtig Teile davon gibt es schon lange z.B die Lehmwand alleine, oder das Praffin im Lehm, oder die kombination von Lehm und einer Wandheizung... aber alles in einem und die Verwendung von Abwärme ist mir nicht bekannt. Und natürlich Nein Lehm ist kein Dämmstoff, das habe ich auch nicht behauptet, es ging ja um eine Heizungsunterstützung!
    lg East

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